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Geschichte

Sachsen

Die Geschichte von Sachsen!

Ein jeder denkt doch : Wo komme ich eigentlich her?
Klar, ich bin in Dresden geburen, der Landeshauptstadt von Sachsen. Vom heutigen Sachsen!
Und da liegt der Punkt. Was heute Sachsen genannt wird, ist gar nicht das geschichtliche Sachsen.

Der germanische Stamm der Sachsen (abgeleitet wahrscheinlich vom einschneidigen Schwert, dem Sax) lebte im heutigen Holstein und im Norden des jetzigen Bundeslandes Niedersachsen. Das jetzige Sachsen-Anhalt gehörte zum Reich der Thüringer und der spätere Freistaat Sachsen war von sorbischen Stämmen besiedelt.

Zu Beginn des 5. Jahrhunderts wanderte ein Teil der Sachsen, gemeinsam mit Angeln und Jüten, nach Britannien aus. Daran erinnern noch heute Landschaftsbezeichnungen wie Wessex (Westsachsen), Sussex (Südsachsen) und Essex (Ostsachsen).

Gegen Ende des 8. Jahrhunderts wurden die Sachsen von den Franken erobert und in das Reich Karls des Großen eingegliedert. Nach dem Zerfall des Frankenreiches wurden die Sachsen wieder selbständig und erstarkten. Das Herzogtum Sachsen stellte im 10. Jahrhundert die deutschen Könige und Kaiser und der politische Mittelpunkt des Herzogtums wanderte in das nördliche Harzvorland. Den staufischen deutschen Königen war die Macht der Sachsen ein Dorn im Auge. Im 12. Jh wurden die sächsischen Herzöge geächtet und Sachsen wurde den brandenburgischen Askaniern übertragen. Sachsen zersplitterte in der Folge in viele Einzelterritorien, deren Großteil die Askanier (nunmehr Herzöge von Sachsen) wieder verloren. Kernland der Askanier blieb das Gebiet um Wittenberg, das nun "Sachsen-Wittenberg" genannt wurde. Eine besondere Bedeutung bekam das Herzogtum "Sachsen-Wittenberg", als damit die Kurwürde verbunden wurde (Goldene Bulle von 1356).

Das heutige Sachsen begann also mit der Gründung der Mark Meissen, wo König Heinrich der
I. im Jahre 929 ein Burg erbaut hatte, um die beginnende deutsche Besiedlung inmitten slawischen Gebietes zu sichern, und unterwarfen den sorbischen Stamm der Daleminzer. Zur Christianisierung der heidnischen Bevölkerung entstehen 968 die Bistümer Merseburg, Zeitz und Meißen. Im Jahr 1089 erhalten die Wettiner die Markgrafschaft als Lehen. Die deutsche adlige und geistliche Oberschicht im Land wird im Zuge der Ostausdehnung durch zuwandernde Bauern und Bürger verstärkt. Unter Markgraf Otto dem Reichen (1156–1190) kommt es zu einer ersten wirtschaftlichen Blüte.
Durch Rodungen entstehen viele neue Dörfer, vorwiegend charakteristische Waldhufendörfer. Im Erzgebirge kommt der Bergbau auf, wo zunächst kleinere Mengen Zinn, Kupfer und Eisenerz gefunden werden. Ein großer Silbererzfund in Freiberg löst 1268 das »Erste Berggeschrey« aus. Seit der Mitte des 12. Jahrhunderts werden zahlreiche Städte gegründet. Der Wettiner Heinrich der Erlauchte (1221–1288) erwirbt das Pleißenland, die Landgrafschaft Thüringen sowie die Niederlausitz und gründet die Mark Landsberg als neues Fürstentum. Nach dem Verlust der Mark Meißen an die Könige Adolf von Nassau und Albrecht von Österreich gewinnt Markgraf Friedrich der Freidige dieselbe in der Schlacht von Lucka (1307) zurück. Damit legte er den Grundstein für den erneuten Aufstieg der Wettiner. Seinen Nachfolgern gelingen wichtige Erwerbungen u. a. im Pleißenland, im Vogtland und in Thüringen. 1382 wird der wettinische Besitz zwischen Meißen, Osterland und Thüringen geteilt. Allerdings stirbt 1407 die Meißner und 1440 die Thüringer Linie aus, so dass die wettinischen Lande wieder vereinigt werden können.
Als Dank für den Kampf gegen die Hussiten belehnt Kaiser Sigismund Markgraf Friedrich den Streitbaren 1423 mit dem erledigten Herzogtum Sachsen-Wittenberg. Die Wettiner erlangen damit die Kurwürde, gleichzeitig geht der Name »Sachsen« auf die wettinischen Lande über. 1464 wird Dresden Residenz des Kurfürsten. Durch die Leipziger Teilung von 1485 zwischen den Brüdern Ernst (Begründer der Ernestinischen Linie) und Albrecht dem Beherzten (Begründer der Albertinischen Linie) wird der wettinische Besitz dauerhaft geteilt. Ernst erhält das mittlere und südliche Thüringen, das Vogtland, den größten Teil des Osterlandes sowie das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der Kurwürde und Torgau bzw. Wittenberg als Residenz; Albrechts Gebiet umfasst die alte Mark Meißen, das östliche Pleißenland, das Leipziger Land und das nördliche Thüringen mit Dresden als Regierungssitz. Herzog Moritz, der mit Kaiser Karl V. den ernestinischen Kurfürsten Johann Friedrich den Großmütigen in der Schlacht von Mühlberg (1547) besiegt, bringt die Kurwürde und Teile des ernestinischen Landbesitzes an die Albertiner. Kurfürst August erwirbt die säkularisierten Bistümer Merseburg, Naumburg und Meißen sowie das Vogtland. Den letzten großen territorialen Zugewinn erhält Kursachsen im Dreißigjährigen Krieg, als im Prager Frieden (1635) die 1623 verpfändeten Markgraftümer Ober- und Niederlausitz an Sachsen fallen. Durch den Dreißigjährigen Krieg wird Sachsen allerdings stark verwüstet und verliert nach dem Westfälischen Frieden (1648) im Reich zunehmend an Bedeutung. 1656 werden die drei Seitenlinien Zeitz, Merseburg und Weißenfels als selbstständige Fürstentümer von Kursachsen abgetrennt, fallen aber bis 1746 durch Aussterben wieder an die Hauptlinie zurück. Unter Kurfürst Friedrich August I. (»August dem Starken«) erhält Kursachsen wieder ein wachsendes politisches Gewicht. Dieser tritt zum Katholizismus über und wird 1697 zum König von Polen gekrönt. Damit regiert ein katholischer Kurfürst über die zumeist protestantische Bevölkerung. Die sächsisch-polnische Union wird auch unter seinem Sohn und Nachfolger Friedrich August II. (als polnischer König: August III.) fortgesetzt. August dem Starken und seinen Nachkommen verdankt die sächsische Hauptstadt Dresden zahlreiche prächtige Bauten und Schätze sowie ihren Ruf als »Elbflorenz«. Den Siebenjährigen Krieg verliert Sachsen 1763 und verzichtet in der Folge auf die polnische Krone. Nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon schließt Sachsen mit Frankreich den Frieden von Posen (1806), tritt dem Rheinbund bei und wird mit dem Königstitel belohnt. Nach der Niederlage Preußens gegen Napoleon schließt Sachsen mit Frankreich den Frieden von Posen (1806), tritt dem Rheinbund bei und wird mit dem Königstitel belohnt. Während der Kontinentalsperre entstehen zahlreiche mechanische Spinnereien, womit die Industrialisierung einsetzt. Der bis zuletzt am Bündnis mit Napoleon festhaltende König Friedrich August I. wird nach der Leipziger Völkerschlacht (1813) von den gegnerischen Verbündeten gefangen genommen und zur Abtretung von mehr als der Hälfte seines Landes an Preußen gezwungen. Die östliche Oberlausitz wird der Provinz Schlesien eingegliedert, die Niederlausitz der Provinz Brandenburg, die übrigen Gebiete der Provinz Sachsen. Andere kursächsische Landesteile fallen an Sachsen-Weimar. Nach revolutionären Unruhen im September 1830 erhält Sachsen 1831 eine Verfassung. Reformen erneuern während der konstitutionellen Monarchie die Staatsverwaltung. In der Märzrevolution 1848 gibt der König den demokratischen Forderungen zunächst nach, lässt aber den Dresdner Maiaufstand von 1849 mit preußischer Hilfe blutig niederschlagen. Nach der Niederlage im Krieg von 1866 muss Sachsen dem Norddeutschen Bund beitreten und geht 1871 im deutschen Kaiserreich auf, dessen föderale Struktur allerdings noch eine gewisse Selbstständigkeit gewährleistet. Im 19. Jahrhundert entwickelt sich Sachsen zum ausgeprägten Industriestaat. Es ist das am dichtesten besiedelte Land Europas. Mit der Gründung des allgemeinen deutschen Arbeitervereins durch Ferdinand Lassalle 1863 in Leipzig wird es zur Wiege der deutschen Arbeiterbewegung. In der Novemberrevolution 1918 dankt König Friedrich August III. ab. Sachsen wird Freistaat und erhält 1920 eine demokratische Verfassung. Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wird Sachsen als eigenständiger Freistaat aufgelöst und einem Reichsstatthalter unterstellt. Ab 1945 untersteht Sachsen, dem durch die neue Grenzziehung an Oder und Neiße die 1815 abgetrennten Gebiete um Görlitz und Hoyerswerda angegliedert werden, der Kontrolle der sowjetischen Besatzungsmacht. 1949 wird Sachsen Land der DDR. Zur Stärkung zentralistischer Strukturen werden 1952 die DDR-Länder aufgelöst. Sachsen wird in die Bezirke Chemnitz (ab 1953: Karl-Marx-Stadt), Dresden und Leipzig geteilt, kleinere Gebiete kommen an die Bezirke Cottbus und Gera. Der Freistaat Sachsen wird am 3. Oktober 1990 wieder gegründet, er geht aus den Bezirken Leipzig (ohne die Kreise Altenburg und Schmölln), Chemnitz und Dresden sowie aus den einst zum Bezirk Cottbus gehörenden Kreisen Hoyerswerda und Weißwasser hervor.


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